Konstruktivismus und Ko-Konstruktion

Konstruktivismus

Kategorie: Lerntheorien

22.10.2022

Konstruktivismus, Ko-Konstruktivismus, Ko-Konstruktion. Was beinhalten diese Begriffe? Was ist der Unterschied zwischen Konstruktivismus und Ko-Konstruktivismus?

Lernen findet in Zusammenarbeit statt. Kinder konstruieren ihre Welt, setzen sich mit der Umwelt auseinander und im Austausch mit anderen gestalten sie ihre Bildungsprozesse aktiv mit.

Wichtig ist demnach die soziale Interaktion, damit wir gemeinsam erforschen, entdecken, soziale Beziehungen und die Unterschiedlichkeit bewusst wahrnehmen können. Ziele und Lerneffekte verstärken die Bedeutung von Konstruktivismus und Ko-Konstruktion und zeigen uns, dass die Welt, Probleme und Bedeutungen auf vielfältige Art erklärt und verstanden werden können.

Konstruktivismus und Ko-Konstruktion | Unterschied & Ziele

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Was bedeutet Ko-Konstruktivismus?

Ko-Konstruktion oder auch Ko-Konstruktivismus genannt, bedeutet als methodisch-didaktischer Ansatz, dass Lernen in Zusammenarbeit stattfindet.

3 wichtige Punkte in Bezug auf Ko-Konstruktion zu beachten sind:

  • Kinder gestalten Bildungs- und Lernprozesse aktiv mit
  • Sie machen sich in der Auseinandersetzung mit Dingen und anderen Personen ein Bild von der Welt
  • Sie lernen die Welt zu verstehen, indem sie sich mit anderen austauschen und gemeinsam Bedeutungen aushandeln

Es geht allgemein darum, dass Kinder lernen:

  • Sich auszudrücken
  • Dass sie sich eine eigene Meinung bilden
  • Wertschätzung spüren
  • Die Unterschiedlichkeit bewusst wahrnehmen
  • Dass sie sich im Austausch mit anderen die Welt erschließen

Weiterführende Quellen zu Ko-Konstruktion:

Unterschied von Ko-Konstruktivismus und Konstruktivismus

Konstruktivismus bedeutet übersetzt Selbstbildungsansatz und schließt mit ein, dass Menschen ihr Lernen und Denken selbst gestalten. Menschen lernen, wie der Begriff „Selbstbildung“ beinhaltet, eigenständig in aktiver Auseinandersetzung mit der Umwelt.

Ko-Konstruktivismus hingegen ist als systemischer Ansatz zu verstehen. Wie ich eben zu Beginn erwähnt habe, lernt der Mensch im Austausch mit anderen und erschließt sich die Welt und durch eigenes Lernen beeinflusst er die Gemeinschaft.

Der Unterschied besteht also darin, dass sich der Konstruktivismus, ausschließlich auf den Erwerb von Faktenwissen beschränkt.

➤ Der Ko-Konstruktivismus hingegen erforscht die Bedeutung, den Sinn des Phänomens und beschränkt sich nicht auf den Erwerb von Fakten, sondern fordert die gezielte Auseinandersetzung mit Dingen und anderen Personen

Das bedeutet:

➤ Bildet sich das Kind also selbst, spricht man von Konstruktivismus.

➤ Bildet sich das Kind mit anderen Kindern oder Erwachsenen, so spricht man von Ko-Konstruktivismus oder Ko-Konstruktion.

Weiterführende Quellen zum Konstruktivismus:

  • Was ist Konstruktivismus? – Ein Buch, das den Unterschied zwischen dem älteren und dem neuen Konstruktivismus erklärt und auf die Quellen des Konstruktivismus eingeht. Wenn du studierst, hast du hier kostenlosen Zugriff über die Institution.
  • Konstruktivismus – Lernpsychologie – Diese Quelle beschreibt Konstruktivismus als einen aktiven Konstruktionsprozess, bei dem jeder Lernende eine individuelle Repräsentation der Welt erschafft.
  • Grundlagen des Konstruktivismus: Eine Einführung – Diese Quelle bietet eine umfassende Einführung in die Prinzipien des Konstruktivismus und erklärt, wie Lernende ihr Wissen aktiv konstruieren. Sie betont die Rolle des Lehrers als Begleiter und Moderator.
  • Konstruktivismus – Metzler Lexikon Philosophie – Ein Eintrag im Metzler Lexikon Philosophie, der sich mit konstruktiver Logik, Ethik und Wissenschaftstheorie beschäftigt.

Was genau braucht es für Ko-Konstruktive Prozesse?

Der Schlüssel zur Ko-Konstruktion ist die soziale Interaktion

  • Ohne Interaktion können wir kein Teil sozialer Gemeinschaft sein und uns bilden
  • Der Mensch erschließt sich die Welt im Austausch mit anderen und durch eigenes Lernen beeinflusst er die Gemeinschaft
  • Ohne Anregung von außen kann das Potenzial nicht vollständig entwickelt werden.

➤ Daher benötigen wir die Interaktion mit der Gemeinschaft

➤Insbesondere können kulturelle Einflüsse die Entwicklung verstärken, indem wir gemeinsam entdecken

Ko-Konstruktion beinhaltet immer:

  • das Wechselspiel aus Aktion und Reaktion
  • die gemeinsame Prozessgestaltung von Kind und Fachkraft
  • die Erforschung und Bedeutung von Dingen, Ereignissen und sozialen Beziehungen

Ko-Konstruktion erweitert das aktuelle Verständnis und Ausdrucksniveau in allen Entwicklungsbereichen.

Dies inkludiert, das Acht geben auf Unterschiede bezüglich der Herkunft oder des Geschlechts und das Verständnis, die Respektanz und die Wertschätzung anderer Sichtweisen.

Was sind Ziele und Lerneffekte der Ko-Konstruktion?

  • Kinder lernen, dass die Welt kann auf viele Arten erklärt werden kann
  • Bedeutungen werden miteinander geteilt und ausgehandelt
  • Ein Problem kann auf viele Weisen gelöst werden
  • Ideen anderer werden ausgeweitet und das Verständnis wird untereinander bereichert und vertieft
Lerneffekte_Ko-Konstruktion
Konstruktivismus und Ko-Konstruktion 6

Ko-Konstruktion kann immer dann eingesetzt werden, wenn das Kind versuchen will, sich die Welt zu erklären. Fachkräfte können hier an der Exploration des Kindes ansetzen und gemeinsam mit dem Kind Bildungsprozesse konstruieren.


Weitere Lerntheorien auf einem Blick:

Klassische Konditionierung: Zum Video / Zum Artikel

Operante Konditionierung: Zum Video / Zum Artikel

Behaviorismus: Zum Video / Zum Artikel

Lernen am Modell: Zum Video / Zum Artikel


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5 Kommentare

  1. Ich fände es gut, wenn zu den jeweiligen theoretischen Ansätzen, Quellen und Literaturangaben, gemacht werden.

    Antworten
    • Hallo Natalie,

      vielen Dank für die Anregung! Ich habe zum Ko-Konstruktivismus und zum Konstruktivismus jeweils weiterführende Quellen eingefügt 😊 Ich hoffe, sie helfen dir weiter.

      Viele Grüße

      Antworten
  2. Ja, finde ich eine gute Idee, Kristine. Lasst uns die Begrifflichkeiten Ko-Konstruieren 😉

    Antworten
  3. ich bin etwas irritert, da ich mich als Pädagoge intensiv mit dem Konstruktion von Lebenwirklichkeit beschäftigt habe.
    „Der Unterschied besteht also darin, dass sich der Konstruktivismus, ausschließlich auf den Erwerb von Faktenwissen beschränkt.

    ➤ Der Ko-Konstruktivismus hingegen erforscht die Bedeutung, den Sinn des Phänomens und beschränkt sich nicht auf den Erwerb von Fakten, sondern fordert die gezielte Auseinandersetzung mit Dingen und anderen Personen.“

    Das ist, mit Verlaub, in Hinblick auf den Begriff der Konstruktion völlig unsinnig formuliert. ich frage mich, wie man sinnvoll vom Begeriff der Ko-Konstruktion sprechen kann, ohne das Wesen der Konstruktion erfasst zu haben.

    Herzliche Grüße

    Antworten
    • Hallo lieber Gerhard,
      danke für dein Feedback!
      Wenn du Zeit und Lust hast, kannst du gerne deine Meinung teilen, damit ich den Artikel verbessern kann 😊

      Viele Grüße

      Antworten

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